Die wundersame Eishockey-Geschichte steht kurz vor dem Abschluss. Deutschland drückt am Sonntag im Olympia-Endspiel seinen neuen Eis-Helden gegen die Olympischen Athleten aus Russland (OAR) die Daumen. Und die Auswahl von Bundestrainer Marco Sturm will die Fans mit dem nächsten Coup glücklich machen. „Alles ist möglich. Unser Weg ist immer noch nicht zu Ende. Wir wollen mehr“, sagte er vor dem großen Finale am Sonntag (05.10 Uhr/ZDF und Eurosport).
Steinmeier wird vor dem Fernseher mitfiebern
Am Abend koreanischer Zeit rief Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Team in Pyeongchang an wünschte sich, „dass alle gesund ins Spiel gehen und mit derselben Spielfreude, mit demselben Ehrgeiz das Spiel gestaltet wird, wie das Halbfinale.“ Er werde „wie ein paar Millionen anderer Deutscher, die zur frühen Stunde am Fernseher sitzen, ganz doll die Daumen“ drücken. „Ich bin sicher, dass das klappen wird.“
Seit 42 Jahren keine großen Erfolge erzielt
Es wäre eine der größten Sensationen der deutschen Sportgeschichte. Deutschland Olympiasieger im Eishockey? Unvorstellbar – so dachte man vor den Winterspielen. „Wunder auf eis“ schrieb die kanadische Zeitung „Metro“ auf deutsch nach der 4:3-Gala Deutschlands am Freitag im Halbfinale gegen Kanada. Für Sotschi 2014 war die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) nicht einmal qualifiziert. Seit 42 Jahren hat Deutschland im Eishockey nicht Zählbares mehr erreicht. 1976 wurde Deutschland sensationell Bronze-Medaillengewinner. Mit der bereits gesicherten Silbermedaille ist dies schon jetzt übertroffen.
Ehrhoff: Es ist eine Cinderella-Story
„Jetzt ist es mehr eine Cinderella-Story“, sagte Ex-NHL-Verteidiger Christian Ehrhoff, der ob des völlig unerwarteten Erfolges seines Teams in Pyeongchang sogar zum Fahnenträger für die Schlussfeier der Winterspiele am Sonntag auserkoren wurde. „Olympiasieg wäre die absolute Krönung. Olympiasieg mit Deutschland – das ist höher zu setzen als den Stanley Cup zu gewinnen“, sagte Ehrhoff, der den Stanley Cup 2011 nur knapp mit Vancouver verpasst hatte.
Stürmer Wolf ist angeschlagen
Nun ist das Unfassbare so nah wie nie. „Der Glauben ist da. Man merkt: Die Jungs wollen mehr und da kann man sie auch nicht abhalten“, meinte Bundestrainer Sturm, obwohl sein Team gegen den Rekord-Weltmeister wieder großer Außenseiter ist. Mit 23:5 Toren fegte die Sbornaja mit ihren Stürmerstars Pawel Dazjuk und Ilja Kowaltschuk bislang durch das Turnier, verlor nur das erste Spiel gegen die Slowakei mit 2:3. Zudem bangt Sturm noch um den Einsatz des angeschlagenen Stürmers David Wolf.
Reindl: Volle Pulle reinmarschieren
„Wir sind der Underdog. Die Russen sind auf dem Papier einfach besser. Aber so war es das ganze Turnier über schon und wir haben immer einen Weg gefunden“, sagte Sturm. „Wir wissen: Wenn wir genau so weiterspielen, dann haben wir eine gute Möglichkeit, Gold zu erreichen.“ Und DEB-Präsident Franz Reindl prophezeite: „Ich glaube, dass die volle Pulle reinmarschieren.“
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