Nicola Bagci von der Station 6 an der Lloydstraße in Bremerhaven sucht seit einem Jahr verzweifelt geeignete Gesellen. Sie ist nicht die Einzige, viele Friseure leiden unter Fachkräftemangel. Die Innung kritisiert: Es wird zu wenig ausgebildet.
Arbeit kaum zu schaffen
Seit März 2017 sucht Nicole Bagci für ihren Salon einen Mitarbeiter. Sie hat unzählige Anzeigen geschaltet, ein Facebook-Video gedreht und sich bei der Arbeitsagentur gemeldet. „Es gibt einfach keine“, sagt die Inhaberin. Für sie ist das zur Existenzfrage geworden, denn zu dritt schaffen sie die Arbeit kaum noch.
Innung: Betriebe bilden nicht genug aus
Bagci ist nicht die Einzige mit der Sorge. Die Friseuren-Innung erklärt: „Es wird nicht genug ausgebildet, so gibt es auch keine Fachkräfte„, so Obermeister Stefan Hartmann. Denn viele Betriebe in Bremerhaven seien zu klein, hätten keine Kapazitäten. Er wünscht sich, dass die Branche künftig besser zusammenarbeitet.
Schlechte Löhne
Und: „Wir müssen unseren Beruf attraktiver machen, indem wir gute Löhne zahlen.“ Das ginge aber nur, wenn auch ordentliche Preise verlangt würden. „Wer für zehn Euro Haare schneidet, kann seine Mitarbeiter nicht vernünftig bezahlen“, so Hartmann.
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