Nach dem Herbststurm „Herwart“ versucht die Deutsche Bahn, den lahmgelegten Zugverkehr wieder in Gang zu bringen. Im Moment ist die Strecke Bremen-Hauptbahnhof nach Lehe noch gesperrt. Laut DB ist dort ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.
Fernverkehr fällt teilweise aus
Die Deutsche Bahn empfiehlt, dass Bahnreisende sich kurz vor Fahrtantritt zu informieren (www.bahn.de). „Das Sturmtief ist abgezogen und die restlichen Schäden werden zur Zeit repariert“, schreibt die Bahn auf ihrer Homepage. Auf folgenden Strecken wird es am heutigen Montag keinen Fernverkehr geben:
- Hamburg – Westerland
- Hamburg – Kiel
- Hamburg – Lübeck – Puttgarden
- Hamburg – Rostock – Stralsund
- Berlin – Stralsund
Die Tickets für den Fernverkehr behalten ihre Gültigkeit. Sie können entweder kostenlos storniert oder bis eine Wochen nach „Störungsende“ genutzt werden. Wegen des Sturms hat die Bahn auch eine Sonderhotline eingerichtet, die kostenlos ist: 08000 996633.
Frachter auf Grund gelaufen
In der Nordsee ist bei starkem Seegang durch Sturm vor Langeoog ein Frachter auf Grund gegangen. Sämtliche Rettungsversuche schlugen zunächst fehl. Die 225 Meter lange, unbeladene „Glory Amsterdam“ hatte sich am Sonntag in der Deutschen Bucht losgerissen. Nach bisherigen Erkenntnissen seien die 22 an Bord befindlichen Menschen unverletzt, hieß es vom deutschen Havariekommando, das die Einsatzleitung übernommen hat.
Drei Menschen sterben in Deutschland
An der Nordsee in Niedersachsen wurde ein 63-jähriger Camper von der Sturmflut überrascht und ertrank. In Mecklenburg-Vorpommern kenterte ein Motorboot mit drei Urlaubern aus Sachsen. Eine 48-jährige Frau starb noch am Abend im Krankenhaus, ein 56 Jahre alter Mann in der Nacht zum Montag. Die Suche nach einem weiteren Passagier, einem 48 Jahre alten Mann, blieb erfolglos. Sie soll am Montag per Boot fortgesetzt werden.
Viele entwurzelte Bäume
Mehrere Menschen wurden außerdem bei Sturm-Unfällen in Deutschland verletzt. In Polen und Tschechien waren mindestens drei Todesopfer zu beklagen. Als der Sturm abflaute, begann vielerorts das große Aufräumen. Viele Straßen waren zuvor wegen umgekippter Bäume gesperrt worden – vor allem in Nord- und Ostdeutschland entwurzelte „Herwart“ zahlreiche Bäume. Der Wind erreichte Geschwindigkeiten von bis zu 176 Kilometern pro Stunde am Fichtelberg und 144 Kilometern pro Stunde auf Fehmarn. Er wird sich laut Deutschem Wetterdienst (DWD) zu Wochenbeginn wieder abschwächen.
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